Solarstrom selber nutzen im Haushalt: Haushaltsgeräte effizient mit Sonnenstrom betreiben

Immer mehr Hausbesitzer nutzen den Strom aus der eigenen Photovoltaikanlage, um damit ihre Haushaltsgeräte zu betreiben. Das ist umweltfreundlich und schafft mehr Unabhängigkeit von steigenden Energiepreisen. Lesen Sie hier, wie sich Solarstrom am effizientesten selbst nutzen lässt und mit welchen Geräten Sie Ihren Eigenverbrauch optimieren können. Denn: Je höher der Eigenverbrauch des Solarstroms ist, desto wirtschaftlicher ist die PV-Anlage. Und: Wer Waschmaschine, Trockner und Co. mit Sonnenenergie betreibt, um die Eigenverbrauchsquote zu steigern, senkt seine Energiekosten spürbar.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Solarstrom selber nutzen, um Haushaltsgeräte zu betreiben – deshalb lohnt es sich:

Wer seinen Solarstrom ins öffentliche Netz einspeist, erhält dafür heute nur noch eine relativ niedrige Vergütung. Es lohnt sich deshalb, den Strom selbst zu nutzen, also die Eigenverbrauchsquote im Haushalt zu steigern. Damit machen sich Hausbesitzer unabhängiger von steigenden Energiepreisen und sparen Kosten. Denn: Für eine Kilowattstunde Sonnenstrom vom eigenen Dach bezahlt man etwa 60 Prozent weniger als für eine Kilowattstunde aus dem öffentlichen Netz. Wer also seinen Sonnenstrom selber nutzt, um damit Haushaltsgeräte mit hohem Stromverbrauch, z.B. Waschmaschine, Spülmaschine oder Trockner, zu betreiben, spart doppelt – nämlich Geld und CO2.

Das ist die beste Zeit, um Haushaltsgeräte mit Solarstrom zu betreiben

Die Leistung einer Photovoltaikanlage schwankt je nach Tageszeit, Jahreszeit und Wetter. Der Lauf der Sonne und das Wetter lassen sich nicht beeinflussen. Es ist aber möglich, den Stromverbrauch der Haushaltsgeräte teilweise an die verfügbare Stromleistung der Solaranlage anzupassen.

Das Maximum der Stromerzeugung liegt bei Anlagen mit Südausrichtung in der Mittagszeit. Bei Solaranlagen mit Ost- bzw. Westausrichtung ist das Maximum morgens bzw. früh abends. Wer keinen Solarstromspeicher besitzt, müsste seinen Solarstrom jeweils zu dieser Zeit selber nutzen, um wirtschaftlich maximal zu profitieren. In den meisten Haushalten ist aber zumindest vormittags und mittags niemand zu Hause, um den Solarstrom selbst zu nutzen. Vielmehr wird der meiste Strom früh morgens oder abends und nachts verbraucht.

Das Missverhältnis zwischen Verfügbarkeit und Nutzung des Sonnenstroms lässt sich ausgleichen, indem Geräte mit hohem Strombedarf systematisch in dieser Zeit betrieben werden.

Wie lassen sich Haushaltsgeräte effizient mit Solarstrom betreiben?

Mit verschiedenen Methoden lassen sich Stromfresser wie Waschmaschine, Trockner und Co. effizient mit selbst erzeugter Sonnenenergie betreiben, auch wenn Hausbesitzer tagsüber nicht zu Hause sind. Das Ziel: Die Haushaltsgeräte sollen dann laufen, wenn besonders viel Energie erzeugt wird.

Zwei Wege führen zum Ziel:

  1. Ein Weg führt über die intelligente Steuerung der Haushaltsgeräte, sodass sie auch in Abwesenheit der Hausbewohner ihre Arbeit verrichten.
  2. Der andere Weg besteht in der Anschaffung eines Solarstromspeichers, der den Strom zwischenspeichert und zur Verfügung stellt, wenn er gebraucht wird.

Doch auch wer nicht über einen vernetzten Haushalt oder einen Batteriespeicher verfügt, kann mit einfachen Tricks seinen Eigenverbrauch optimieren.

8 Tipps zur Nutzung von Solarstrom im Haushalt

  1. Direkte Nutzung von Solarstrom statt Einspeisung ins Netz
  2. Optimierung des Eigenverbrauchs an Solarstrom durch Stromspeicher
  3. Optimierung des Eigenverbrauchs durch smartes Energiemanagement-System
  4. „Stromfresser“ wie Waschmaschine, Trockner und Geschirrspüler zur Mittagszeit laufen lassen
  5. Zeitschaltuhr bei Haushaltsgeräten nutzen
  6. Haushaltsgeräte mit hohem Strombedarf möglichst nicht gleichzeitig betreiben
  7. Akkubetriebene Haushaltsgeräte und Technik tagsüber aufladen
  8. Solarstrom aus dem Batteriespeicher nutzen, um Haushaltsgeräte wie Waschmaschine oder Geschirrspüler nachts zu betreiben

Stromspeicher nutzen, um Haushaltsgeräte mit Solarstrom zu betreiben

​Mit einem Anteil von rund 75 Prozent wird immer noch ein großer Teil des Solarstroms aus privaten PV-Anlagen ins öffentliche Netz eingespeist. Stromspeicher eignen sich gut, um die Eigenverbrauchsquote und damit die Wirtschaftlichkeit der Anlage zu optimieren. Der Solarstrom steht unabhängig vom Zeitpunkt seiner Erzeugung zur Verfügung. Somit können also auch Stromlastspitzen gedeckt werden, die sonst über die externe Versorgung bedient werden müssten. Ob abends, morgens, bei Regen oder Sonnenschein: Haushaltsgeräte lassen sich mit dem gespeicherten Solarstrom jederzeit und je nach aktuellem Bedarf umweltfreundlich betreiben. Mehr zum Thema Solarstromspeicher lesen Sie hier.

Clever: Smart Home System steuert Haushaltsgeräte, um Eigenverbrauch zu erhöhen

Darüber hinaus lässt sich die Eigenverbrauchsquote durch gezieltes Ein- und Ausschalten von Haushaltsgeräten steigern. Hier kommen smarte Energiemanagement-Systeme ins Spiel, die eine optimale Nutzung von Solaranlagen mit oder ohne Batteriespeicher ermöglichen.

Energiemanager bei PV-Anlage ohne Solarspeicher

Ohne Solarstromspeicher weisen Energiemanagement-Systeme entweder auf den besten Betriebszeitpunkt von Haushaltsgeräten hin oder schalten sie bei einer Vernetzung der steuerbaren Geräte mit dem System selbstständig ein und aus. Damit das möglich ist, müssen die Haushaltsgeräte entweder direkt steuerbar und per Ethernet in das Energiemanagement-System eingebunden oder über Funksteckdosen und Bluetooth vernetzt sein. Relevant sind Energiemanagement-Systeme vor allem bei Haushaltsgeräten, deren Betrieb nicht an bestimmte Zeiten gebunden ist, beispielsweise Waschmaschine, Spülmaschine und Trockner.

Es geht auch etwas kleiner: Verfügen Haushaltsgeräte über eine WLAN-Funktion und sind darüber vernetzt, lassen sie sich via App starten – auch von unterwegs. Wenn also die Sonne scheint und die PV-Anlage den meisten Strom produziert, können Waschmaschine, Trockner und Geschirrspüler bequem vom Büro aus eingeschaltet werden.

Energiemanager bei PV-Anlage mit Solarspeicher

Bei einer PV-Anlage mit Stromspeicher verteilt der Energiemanager den erzeugten Solarstrom an die Abnehmer im Haus immer so, dass möglichst wenig zusätzlicher Strom eingekauft werden muss. Zudem sorgt er dafür, dass der Strom aus der PV-Anlage ins Netz eingespeist wird, wenn gerade kein Haushaltsgerät läuft und der Speicher voll ist. So wird der Eigenverbrauch automatisch optimiert, ohne dass der Hausbesitzer eingreifen muss. Der Geschirrspüler kann dann beispielsweise zeitgeschaltet nachts betrieben werden, wenn keine anderen Stromverbraucher wie Fernseher, Computer oder Beleuchtung genutzt werden.

Einige moderne Energiemanager kalkulieren bei ihrer Gerätesteuerung sogar Wettervorhersagen. Erhält das Smart Home System zum Beispiel die Information, dass die Sonne in einer Stunde wahrscheinlich so stark scheinen wird, dass der selbst erzeugte Strom anschließend für eine Waschladung reicht, füllt der Manager zunächst den Batteriespeicher weiter auf und startet den Waschgang dann passend zur stärksten Sonneneinstrahlung.

Puristisch: Zeitschaltuhr steuert Haushaltsgeräte, um mehr Solarstrom selber zu nutzen

Wer weder über ein vernetztes Smart Home noch einen Batteriespeicher verfügt, kann die Zeitschaltuhr von Elektrogeräten nutzen, um den Stromverbrauch sinnvoll an die Leistung der PV-Anlage anzupassen. Einfach die Waschmaschine und den Geschirrspüler morgens beladen und über die eingebaute Zeitschaltuhr den Startzeitpunkt für die sonnigen Mittagsstunden wählen.

Mit Sonnenstrom Wäsche waschen

Bei Haushaltsgeräten, deren Nutzung nicht von Tageszeiten abhängig ist, empfiehlt es sich, den Betrieb auf die Mittagszeit zu verlegen, da hier der meiste Solarstrom zur Verfügung steht. Programmieren Sie die Waschmaschine mithilfe der Zeitschaltuhr also so, dass der Startzeitpunkt in den Mittagsstunden liegt. Vernetzte smarte Waschmaschinen können Sie bequem per App von unterwegs oder aus dem Büro starten, sodass die Wäsche fertig ist, wenn Sie nach Hause kommen. Verfügen Sie zusätzlich über einen Stromspeicher, lässt sich die Wäsche auch morgens, abends oder nachts mit gespeicherter Solarenergie waschen.

Solarstrom nutzen für den Wäschetrockner

Für den Betrieb von Wäschetrocknern mit selbst erzeugtem Solarstrom gilt dasselbe wie für Waschmaschinen: Am effizientesten ist die Nutzung der Geräte zur Mittagszeit. Wenn Sie aber sowohl eine Ladung Wäsche waschen als auch gewaschene Wäsche trocknen wollen, sollten beide Aufgaben zeitversetzt gestartet werden. Damit stellen Sie sicher, dass der Sonnenstrom für beide Vorgänge ausreicht. Mit einem Abstand von etwa zwei Stunden können Sie sicher sein, den Strom aus der PV-Anlage optimal zu nutzen.

Solarstrom selbst nutzen mit der Spülmaschine

Auch der Betrieb der Spülmaschine lässt sich mittels Zeitschaltuhr oder Smart Home System unkompliziert auf die Mittagsstunden verlegen. Bei PV-Anlagen mit Batteriespeichern ist es sinnvoll, den Geschirrspüler nachts laufen zu lassen, wenn keine anderen Haushaltsgeräte mit hohem Strombedarf in Betrieb sind. Und auch hier gilt: „Stromfresser“ wie Spül- und Waschmaschine im besten Fall nicht gleichzeitig, sondern zeitversetzt betreiben, um eine ausreichende Stromversorgung durch die Photovoltaikanlage sicherzustellen.

Elektroherd mit Solarstrom betreiben

Während es bei Haushaltsgeräten wie Waschmaschine, Trockner und Geschirrspüler im Normalfall keinen Unterschied macht, ob diese tagsüber oder nachts laufen, ist die Nutzung des Elektroherds meist an feste Zeiten gebunden. Ist kein Stromspeicher vorhanden, bietet der Elektroherd ein vergleichsweise geringes Optimierungspotenzial, was den Eigenverbrauch betrifft: Kaum jemand verschiebt das Essen auf die Zeit mit der höchsten Sonneinstrahlung, nur um möglichst viel Solarstrom selbst zu verbrauchen. Daher gilt es, zumindest den Betrieb der anderen großen Stromverbraucher im Haushalt so zu legen, dass sie die Solarenergie zur Mittagszeit effizient ausnutzen können.

Kühlgeräte mit Solarstrom betreiben

Obwohl Kühlgeräte in den vergangenen Jahren immer sparsamer geworden sind, machen sie einen erheblichen Posten auf der jährlichen Stromrechnung aus. Wie auch Elektroherde gehören Kühl- und Gefriergeräte jedoch zu den Stromverbrauchern im Haushalt, deren Betrieb sich nicht ohne Weiteres energieeffizient optimieren lässt. Sie laufen in der Regel ununterbrochen und benötigen folglich auch kontinuierlich Strom. Um hier einen umweltfreundlichen Betrieb mit selbst erzeugtem Solarstrom sicherzustellen, ist ein Solarstromspeicher nötig, der auch zu Zeiten mit wenig oder keinem Sonnenschein für die nötige Stromzufuhr sorgt.

Tipp: Ob mit oder ohne Stromspeicher – das regelmäßige Abtauen von Kühl- und Gefriergeräten senkt den Energieverbrauch!

Akkus von Haushaltsgeräten mit Solarstrom aufladen

Einige Haushaltsgeräte, wie z.B. kabellose Staubsauger oder kleinere Küchengeräte, aber auch Werkzeuge und Rasenmähroboter, haben einen Akku, der nach Gebrauch aufgeladen werden muss. Bei konventioneller Stromversorgung werden diese Geräte meistens über Nacht aufgeladen, wenn niemand sie benötigt. Bei der Nutzung von Solarstrom ist es dagegen sinnvoller, sie tagsüber aufzuladen und so den Strom der PV-Anlage direkt zu nutzen.

Fazit: Solarstrom im Haushalt selbst nutzen

Um möglichst viel des selbst erzeugten Solarstroms zum Betrieb von Haushaltsgeräten selbst zu nutzen, sollte dieser genau dann verbraucht werden, wenn er in Fülle vorhanden ist, nämlich zur Mittagszeit. Die unmittelbare Nutzung verhindert nämlich Energieverluste, die durch die Speicherung im Solarstromspeicher entstehen.

Mit einfachen Tricks wie der zeitversetzen Festlegung des Startzeitpunkts mittels Zeitschaltuhr lassen sich Waschmaschine, Trockner und Co. effizient mit Sonnenergie vom eigenen Hausdach versorgen.

Noch energieeffizienter gelingt das Strom-Management mithilfe eines Batteriespeichers, der den Solarstrom zwischenspeichert und bei Bedarf zur Verfügung stellt. Moderne Smart Home Systeme ermöglichen darüber hinaus eine automatisierte Steuerung der vernetzten Haushaltsgeräte und passen den Betrieb stets optimal an die aktuelle Stromleistung der PV-Anlage an.

Fazit: Für Hausbesitzer lohnt sich die zusätzliche Investition in smarte Energiemanagementsysteme und Batteriespeicher, um die Eigenverbrauchsquote der Solaranlage zu steigern und Stromkosten zu senken. So lassen sich Haushaltsgeräte jederzeit optimal und energieeffizient mit umweltfreundlichem Strom versorgen – auch wenn niemand zu Hause ist und die Sonne gerade nicht scheint.